Eure Anliegen – Ergebnisse aus den Workshops am Zukunftskongress

Josefa Molitor-Ruckenbauer – Am Nachmittag unseres erfolgreichen Zukunftskongress kamen die Teilnehmer:innen zu Wort. Diese hatten die Möglichkeit in sechs verschiedenen Workshops ihre Ideen und Anliegen einzubringen. Beeindruckend war mit wieviel Energie und Motivation trotz sonnigem Wetter gearbeitet wurde. Dafür noch einmal ein großes Dankeschön für das außerordentliche Engagement der Anwesenden!

VERBESSERUNGSBEDARF BEI Mobilität & Grünraum

Gemeinsam sprachen die Teilnehmer:innen über die größten Probleme und Hindernisse im Bezirk und sammelten Ideen zur Verbesserung für das gute Leben für alle im Bezirk. Auffallend war bei der Analyse der Ergebnisse, dass in allen thematischen Workshops aus den verschiedenen Blickwinkeln ein hoher Verbesserungsbedarf im Bereich Mobilität und Grünraum herausgekommen ist.

Insofern eine gute Nachricht, weil hier der Bezirk auch die besten Möglichkeiten hat etwas zu verändern! Genau für diese beiden Themenbereiche wollen wir deshalb auch in Zukunft eine Mitmachmöglichkeit anbieten. Eine Plattform, um gemeinsam Schritte zur Verbesserung zu erarbeiten und Aktionen vorzubereiten.

Als ersten Schritt zum Weiterentwickeln der Ideen laden wir daher alle Interessierten zu einem Grünraum-Freiraum-Treffen am 10. Oktober (19 Uhr) ein. Eine konkrete Idee für den ersten Abend ist ein Projekt zur Mitarbeit für alle Alsergrunder:innen, bedürftige Baumstandorte zu benennen, um Maßnahmen zu deren Rettung einzufordern. Wir freuen uns auch über zusätzliche Initiativen, den Bezirk lebenswerter und vor allem grüner zu gestalten.

Wenn du mit dabei sein willst, melde dich gleich an unter zukunft.alsergrund@gruene.at – detaillierte Einladung folgt!

Die Alsergrunder*innen haben ihre Ideen für den Bezirk eingebracht.

DIE DETAILERGEBNISSE DER WORKSHOPS

Workshop: JUGEND

Eine sehr aktive Gruppe von jungen Alsergrunder:innen sammelte zunächst die Probleme und Herausforderungen im Bezirk. Maßgeblich waren dabei die gefährlichen Radwege (derzeit „Highways to hell“) und das Thema Hitze(inseln) auf allen großen Straßen im Bezirk.

Ebenfalls problematisch sind für die jungen Teilnehmer:innen die vertrocknenden Bäume aufgrund der Hitze sowie ineffiziente Ampeln und schlecht geregelte Kreuzungen, fehlende Toiletten am Donaukanal und zu wenige Möglichkeiten zum Chillen ohne Konsumzwang und für Sport. Insgesamt gab es den Wunsch nach mehr geplanter Anpassung an den Klimawandel („per design not by disaster“)

Zahlreiche kreative Ideen und Lösungsvorschläge sprudelten anschließend in der Arbeitsgruppe:

  • Den Alserbach freilegen und an die Oberfläche bringen, ein Schwimmbad am Donaukanal, den öffentlichen Raum sozial und grün gestalten zum Beispiel mit konsumfreien Zonen oder der Begrünung der Bim-Gleise. Statt PKW-Parkplätze sollen Freizeitmöglichkeiten und soziale Plätze mit Bäumen und Grünflächen geschaffen werden.
  • Weitere Vorschläge waren breitere Gehsteige, damit ‚Händchen halten am Gehsteig‘ möglich wird, die Öffnung aller Einbahnen für Radfahrende, Ampelschaltungen für Menschen zu Fuß und mehr Rücksicht auf Ältere, Geheingeschränkte und Rollstuhlfahrer:innen.
  • Mehr Toiletten und Wasserstellen, Mehr Bänke und Aufenthaltsmöglichkeiten im öffentlichen Raum, mehr Tische und Bänke z.B. am Donaukanal.
  • Eine gute Nahversorgung, bei der alles mit dem Fahrrad erreichbar ist. Ein Versammlungsraum für Initiativen, Kulturveranstaltungen und Grätzlaktivitäten.
  • Eine Aufwertung des Donaukanals, als öffentlicher Kultur-Raum mit abwechselnd Natur und Chill-Zonen mit Toiletten.
Die Workshops am Zukunftskongress waren ein voller Erfolg.

WORKSHOP: Grünraum-Freiraum

In der zweiten Workshop Gruppe wurden einige vielversprechende Ideen diskutiert, wie man am Alsergrund mehr Grünflächen schaffen kann. Konkrete Vorschläge waren hier mehr Grünstreifen und Bäume anstatt Parkstreifen, eine schönere Gestaltung des Ufers des Donaukanals inkl. Möglichkeiten zum Schwimmen, bei den Grünraum Verbindungen die Barrieren entfernen (wie zum Beispiel den Zaun an der Rossauer Lände).

Weiters gewünscht sind mehr Gemeinschaftsgärten, mehr Abstellplätze für Lastenfahrräder, Fassadenbegrünung, eine Grün-Oase in der Kolingasse, eine Begegnungszone in der Garnisongasse sowie geeignete Plätze für Tiny Forests zu finden. Auch für Groß und Klein soll mehr Platz geschaffen werden wie zum Beispiel mit Spiel und Bewegungsplätzen (z.B Schlickpark), breiteren Gehwegen, sichere Schulvorplätzen und ein Fußweg im Grünen von der Lände bis zur Nußdorfer Straße.

Workshop: Kultur und Freizeit

Im Workshop zum Thema drehte sich alles um das Zurückholen des öffentlichen Raumes, um Wasser und Baden in der Stadt und niederschwelliges Kulturangebot.

Die Ideen reichten von mehr Urban Gardening, Kultur im Parklet und Mini-Amphitheater, Urlaub im Grätzl, eine Bademöglichkeit am Donaukanal und eine ‚Fair‘-teilung des Kulturangebotes, das möglichst niederschwellig sein soll.

WORKSHOP: Nahversorgung und Grätzlwirtschaft

In diesem Workshop überlegten die Teilnehmer:innen, wie kleine Geschäfte im Grätzl mehr unterstützt werden können und was es braucht für eine funktionierende Grätzlwirtschaft.

Die Ideen reichten von leerstehenden Lokale für Food-Coops und andere Initiativen zu nützen, Grätzlfahrräder zu fördern, ein Reparaturzentrum im Bezirk und der Förderung von Shared-Office Räumen, sowie die Begrünung von Fassaden und Geschäftslokalen. Die Belebung der Erdgeschoss-Zonen durch Büros, Arztpraxen oder Kulturinitiativen tragen ebenfalls zu einer Belebung des Grätzls bei.

Explizit wurde auch die Rossauer Lände genannt, die einer Umgestaltung und Belebung bedarf.

Beim Zukunftskongress waren Klein und Groß mit dabei.

Workshop: Mobilität

Im Workshop Mobilität zeigte sich aufgrund des regen Interesses und den zahlreichen Beiträgen, dass es hohen Bedarf an Verbesserung im Bezirk braucht.

Problematisch wurden die zahlreichen Mehrzweckstreifen aufgrund der Dooring Gefahr im Bezirk und der viel zu schnell durchfahrenden PKW gesehen. Die Reduktion des Durchzugsverkehrs ist für viele brennendes Thema, da die Lebensqualität leidet aufgrund von zu viel Beton, zu wenig Grün und Platz für Menschen.

Ideen zur Verbesserung waren Maßnahmen zur Verringerung des Verkehrs wie ein LKW-Verbot, die Ampelschaltungen für Fußgänger:innen freundlicher zu gestalten, Tempo 30 auch baulich sicher zu stellen, alle Einbahnen für Radfahrer:innen zu öffnen (Hahngasse!), Stationsbereiche rund um die Öffis sicherer und attraktiver zu gestalten.

Die ‚Verkehrshölle‘ rund um den Gürtel, Nussdorfer Straße und Alserbachstraße sollten ebenfalls verkehrsberuhigt werden durch Begegnungszonen und eine bessere Durchgängigkeit der Wege zu Fuß und am Rad.

Außerdem gab es auch einen großen Wunsch nach Radabstelllösungen mit versperrbaren Radboxen und überdachten Radabstellplätzen.

Eine sichere Radinfrastruktur mit getrennten Radwegen und Radschnellrouten wird ebenfalls gewünscht.                                            

Die Möglichkeit Parkplätze in Gemeinschaftsbereiche umzuwandeln und Autoabstellplätze auch für Menschen nutzbar machen war eine weitere Idee.

Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für ihre engagierte Mitarbeit in den Workshops.

WORKSHOP: Zusammenleben

Beim Thema Zusammenleben nannten die Teilnehmer:innen die Vereinsamung als eines der größten Probleme. Dazu entstanden Fragen wie, wo kann nachbarschaftlicher Austausch stattfinden, wen kann man ansprechen, wenn jemandem im Bezirk etwas stört, und wo können Plätze zum Sprechen geschaffen werden.

Ebenfalls problematisch sahen die teilnehmenden Alsergrunder:innen die Verteilung der Gelder im Bezirk, den Umgang mit dem Kirchenplatz in der Servitengasse , den zu wenigen Platz für Kinder, die Obdachlosigkeit und den Umgang mit Suchtkranken und die Entwicklung der Mietpreise sowie das Kurzzeitwohnen.

Im Laufe des Workshops wurden Lösungsvorschläge entwickelt wie zum Beispiel ein Grätzlzentrum zur Begegnung, Begegnungsplätze in jeder Straße, dafür soll die Hälfte vom Asphalt weichen, stattdessen Grünflächen mit Tischen und Bänken geschaffen werden. Es sollen Sprechstunden der Bezirksrät:innen im öffentlichen Raum angeboten werden, aber auch ein Speakers Corner am Alsergrund.

Weitere Vorschläge waren sichere Arbeitsplätze im Bezirk anstatt Firmen auszulagern, das Bürger:innen Budget und die Investitionen des Bezirks transparent machen, Car-Sharing um die PKW Anzahl im Bezirk zu verringern sowie Parkgaragen.