Was ist los mit der Umgestaltung der Servitengasse?

Josefa Molitor-Ruckenbauer – Um das Prestigeprojekt der Bezirksvorsteherin in der Servitengasse ist es still geworden. Die Menschen im Grätzl haben seit November 2021 keine Neuigkeiten mehr erhalten. Die von uns geforderte Information und Einbeziehung der Bürger:innen findet nicht statt.

So geht Bürger:innen-Beteiligung nicht!

Wer in diesen Wochen durch das Servitenviertel schlendert, stößt schnell auf Verunsicherung zur geplanten Umgestaltung: Die Anrainer:innen möchten wissen, wie es um die Detailplanungen steht. Die Geschäftstreibenden sind unsicher, wann die Bauarbeiten starten. Und andere, die mit dem Projekt ohnehin unzufrieden sind, hoffen insgeheim, dass die Pläne zur Umgestaltung bereits abgesagt worden sind.

Warum wird die Bevölkerung nicht informiert und wie steht es um das große Prestige-Projekt der Bezirksvorsteherin? Seit November 2021 herrscht Funkstille. Auch für uns Bezirkspolitiker:innen war es lange sehr ruhig um die Planungen. Erst im August 2022 wurden die Planungen in einer Sondersitzung präsentiert. Bei dieser Sitzung ersuchten wir den Vorsitzenden die Pläne auch im Grätzl zu präsentieren – einerseits, um die Bevölkerung über den Planungsstand zu informieren, andererseits noch einmal in die Detailplanungen mit einzubeziehen. Gerade wenn es um die endgültige Festlegung von Standorten für Sitzgelegenheiten und anderem Straßenmobiliar geht, ist das lokale Wissen notwendig und hilfreich!

Zudem erfordert jede ordentliche Bürger:innen-Beteiligung eine Feedback-Schleife an die Bevölkerung! So ist es auch auf der Website der Gebietsbetreuung zu lesen: “Im November 2021 wurde die Verkehrsordnung im Bezirksparlament beschlossen. Jetzt geht es an die Detailplanung. Wir halten Sie auf dem Laufenden!“ Das ist bislang nicht passiert.

AKTUELLER PLANUNgsSTAND

Wir haben nun einige Wochen gewartet, ob unserem Ersuchen, die Bürger:innen zu informieren nachgekommen wird. Im letzten Schreiben der Bezirksvorsteherin an die Bürger:innen wurde die Servitengasse mit keinem Wort erwähnt. Nach der missglückten Umsetzung der Bürger:innen-Beteiligung im Grätzl gibt es offensichtlich auch kein Bestreben mehr das Projekt positiv mit den Anrainer:innen abzuschließen. Daher informieren wir hiermit alle Interessierten über den uns aktuell bekannten Planungsstand. Baubeginn ist im Februar oder März 2023 zu erwarten.

Die wichtigsten Neuerungen im Überblick:

  • Ausweitung der Wohnstraße auf nördliche Servitengasse und Grünentorgasse von der Hahngasse bis zur Pramergasse.
  • Zufahrt in die Wohnstraße Grünentorgasse wird baulich markiert.
  • Servitengasse zwischen Grünentorgasse und Pramergasse: Gestaltung mit Bäumen und Sitzgelegenheiten auf einer Seite.
  • Grünentorgasse bis zur Müllnergasse: Fußgänger:innen-Zone mit neuen Bäumen, Wasserspielen und neuen Aufenthaltsflächen.

Unser Fazit: Leider ist auch die jetzt geplante Umsetzung wieder nur halbherzig ausgefallen. Die nördliche Servitengasse wird nur zur Hälfte umgebaut. Diese mutlose Umsetzung wird dazu führen, dass die Verkehrsberuhigung in dem Teil aufgrund von parkplatzsuchenden Autos wieder nicht funktioniert. Auch für den engen Teil der Grünentorgasse gibt es keine befriedigende Lösung für Fußgänger:innen. Die unzureichenden schmalen Gehsteige bleiben unverändert. Schade, dass da nicht mehr drinnen war.

Der aktuelle Planungsstand für den Umbau Servitengasse (August 2022).

Weiterführende links zum thema:

Wien.gv.at – Neugestaltung des Servitenviertel

Offizielle Seite zum geplanten Umbau

Kurier.at – Lange Debatten um Servitengasse

Kurier-Artikel aus dem Jahr 2021 zum Umbau