Frankhplatz: Nach dem Radlader kommt der Radweg?!

Raphael Höbart – Derzeit rattern am Frankhplatz noch die Bagger und Radlader – an der Oberfläche und im Untergrund. Die neue U5-Station wird eine große Veränderung für die Bewohner:innen des Votiv-Viertels bringen. Neben der noch besseren öffentlichen Anbindung wird ein Umsteigeknoten von der U5 zu den Linien 43 und 44 entstehen. Diese Baustelle bietet viele Chancen für eine klimasoziale Umverteilung des Straßenraums.

Wir wollen, dass anlässlich der Baustelle zum Linienkreuz U2xU5 im Bereich Frankhplatz / Landesgerichtsstraße, auf der Alser Straße und der Universitätsstraße ein Radweg errichtet wird. Dieser soll vom Gürtel bis zum Ring eine sichere und adäquate Verbindung garantieren. Um die Chance wirklich zu nutzen braucht es daneben noch Verbesserungen für Fußgänger:innen wie Aufenthaltsbereiche, breitere Gehsteige und Begrünung. Laut Wiener Linien starten im November die Detailplanungen zur Universitätsstraße/Alser Straße. Deshalb bringen wir rechtzeitig einen Antrag im Bezirksparlament ein, dass ein sicherer Radweg mit eingeplant wird. Wir sind gespannt ob die SPÖ-Bezirksvorstehung den Antrag unterstützen wird.

Die Strecke ist für den Radverkehr ein wichtiges Bindeglied zwischen den Außenbezirken und der Inneren Stadt und sogar im Hauptradverkehrsnetz der Stadt Wien eingezeichnet, jedoch weit entfernt von einer dementsprechenden Radverkehrssicherheit. Es münden viele Radwege und -routen hier ein und alleine aufgrund der Vielzahl an universitären Einrichtungen in diesem Bereich braucht es leistungsfähige Radwege und hohe Aufenthaltsqualität in diesem Bereich. Die Stadt räumt dieser Verbindung zwar Priorität ein, aber man findet am Ende – wenn überhaupt – nur Mehrzweckstreifen. Diesen Zustand findet man im Bezirk vielerorts.

Größtes Klimaschutzprojekt der Geschichte
Wiens Oder Ettikettenschwindel?

Im Sinne des oftmals erwähnten „größten Klimaschutzprojektes der Stadt Wien“ braucht es neben der klimafreundlichen Fortbewegung im Untergrund nach der Baustelle auch eine Veränderung an der Oberfläche, um umweltfreundliche Mobilität und den erhofften Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel weiter zu fördern und zu schaffen.

Die derzeitige Baustelle mit ihren Autoverkehrseinschränkungen zeigt, dass es hier auch mit Spurreduktionen und Straßensperren zu keinem stadtweiten Verkehrskollaps auf der Alser Straße kommt. Die Auswirkungen einer Umverteilung des Straßenraums dürften für den Autoverkehr nur sehr gering ausfallen und gleichzeitig eine sehr hohe Verbesserung für Radfahrende und Fußgänger:innen mit sich bringen.

Wenn sich der Straßenraum nicht verändert haben Autofahrer:innen nach der Baustelle nur eine schöne neu asphaltierte Fahrbahn, aber keinen Grund auf die Öffis umzusteigen. Im Gegenteil sogar. Wenn die Sperren aufgehoben werden, wird es das Autofahren im wieder einfacher machen und der Verkehr wieder zunehmen – und kommt die CO2-Einsparung für dieses „größte Klimaschutzprojekt“ dann her?

SPÖ: Große Klappe, nix dahinter?!

Wo die her kommen soll wird offen gelassen. Wenn bis 2040 die Emissionen im Straßenverkehr auf Null gehen soll braucht es schon heute klare Positionen und Aktionen. Die Bezirks-SPÖ propagiert des weiteren eine faire Aufteilung des öffentlichen Raums. Aber wenn man diese Fairness sucht, bleibt man mit Fragezeichen zurück. Durch den Entfall (zumindest) einer Parkspur oder ähnlichen Verkehrsumplanungen zugunsten eines Radwegs und Begrünungsmaßnahmen würde die SPÖ ihren eigenen Zielen näher kommen – doch einen Willen dazu sucht man weiterhin vergebens.

Antrag: Sicherer Radweg und Verkehrsberuhigung in der Alser Straße und Universitätsstraße