Danke Stefan Freytag

Josefa Molitor-Ruckenbauer – Stefan Freytag legte im August 2022 nach mehr als 26 Jahren Bezirksrats-Tätigkeit sein Mandat zurück. Seine großen Verdienste um den Bezirk und die Grünen Alsergrund haben wir nun entsprechend gewürdigt und ganz groß DANKE gesagt.

Aus persönliche Ehrungen macht sich unser geschätzter Stefan nicht viel, denn aus seiner Sicht geht es bei seinem politischen Engagement ja nicht um seine Person sondern um den Dienst an der Gesellschaft. Diese Haltung hat er auch im Zuge seiner politischen Tätigkeit durchgezogen, immer sachorientiert und frei von persönlichen Befindlichkeiten. Mit diesem Zugang erfreut er sich gleichermaßen bei den anderen Fraktionen als auch parteiintern einer großen Beliebtheit.

STEFANS POLITISCHER WERDEGANG AM ALSERGRUND

1995 kam Stefan zu den Grünen Alsergrund und wurde 1996 als Bezirksrat gewählt. 10 Jahre später führt er als Listenerster die Grünen Alsergrund zu einem fulminanten Wahlergebnis mit 12 Mandaten und gewinnt als zweitstärkste Kraft erstmalig für die Grünen im Bezirk die Funktion des Bezirksvorsteherin-Stellvertreters. Nur 600 Stimmen trennten ihn von Platz 1! Auch 2010 kommt Stefan mit den Grünen Alsergrund zu einem guten Ergebnis – als Vorzugsstimmenkaiser erreicht er mehr Zuspruch als die damals amtierende Bezirksvorsteherin.

In seiner Zeit als Grüne Nummer 1 im Bezirk gab es viele Highlights, die auch weiterhin leuchten. Die Grünen bezogen das Lokal in der Pramergasse und entwickelten sich zu einem unverzichtbaren Akteur in der politischen Landschaft am Alsergrund. Themen waren auch damals Grünraum wie z.B. die Öffnung des Liechtensteinparks für die Bevölkerung und der Kampf um den Gerda Matejka Felden-Park. Persönliche Herzens-Anliegen von Stefan waren in der Zeit der Kampf gegen das kleine Glücksspiel (die vielen Spielautomatenlokale, die damals auch die Alsergrunder Straßen unangenehm „belebt“ haben – der letztendlich auch mit Erfolg gekrönt war!) und die Unterstützung der Entwicklung des Gedenksymbols in der Servitengasse.

„LIEBER FRÜHER ALS ZU SPÄT“

Nach 7 Jahren legte Stefan ‚Lieber früher als zu spät‘ die Funktion an der Spitze zurück und widmete sich Herausforderungen im Klub der Wiener Grünen. Dem Alsergrund blieb er weiterhin als Bezirksrat erhalten. Mit seinem juristischen Knowhow und seiner politischen Erfahrung war er für den grünen Klub ein wichtiger Hüter der Transparenz und der demokratischen Prozesse. So war er in seiner Zeit als Bezirksrat eine wichtige mahnende Stimme, die die Einhaltung der Unparteilichkeit der Stadtverfassung einforderte. Seine legendären Auftritte als Verfechter der Geschäftsordnung fielen allerdings immer sehr höflich, niemals aggressiv und durchwegs gespickt mit guten Pointen aus. Ein Vorbild für einen gesichtswahrenden, augenzwinkernden politischen Diskurs, der divergierende Meinungen zulässt und dennoch viel zum Miteinander beiträgt.

Diese hervorragenden Reden und Expertise werden wir bei unseren bezirksparlamentarischen Debatten in Zukunft vermissen!

Wir sagen ein ganz großes DANKE an Stefan für sein 26-jähriges Engagement als Bezirksrat am Alsergrund und sind sehr froh, dass er uns weiterhin in unserer Gruppe als Mentor und Mitstreiter zur Verfügung steht.